Mittwoch, 1. Oktober 2014

Liebeserklärung Teil 4: Postkartenliebe

Wieder eine neue Liebeserklärung. Aber ihr sollt mich ja auch etwas besser kennen lernen, darum find ich das für den Anfang legitim mal etwas mehr über mich und was ich mag zu schreiben. Die Büdchenliebe habe ich aus dem Ruhrgebiet mitgenommen, die Kaugummiautomatenliebe von meinem Bruder übernommen. Seitdem fotografiere ich überall für ihn Kaugummiautomaten. Mein Bruder hat inzwischen eine wahnsinnige Sammlung an tollen Fotos von noch tolleren Kaugummiautomaten, die werde ich hier bestimmt auch noch vorstellen. Die Gütleliebe ist noch neu, frisch und hat durch meine Verliebtseinbrille einen rosa Schimmer. Ich lebe ja noch nicht so lange in meiner neuen Heimat, da hilft eine neue Liebe doch sehr beim ankommen. 


Meine nächste große Liebe die ich vorstellen möchte ist international, weltgewandt und irgendwie auch ein bisschen altbacken. Aber das sind ja anscheinend alles genau die Aspekte, die mich hinterm Ofen vorlocken und begeistern! Meine Liebe #4 heißt: Postkartenliebe. Und Postkarten haben ja nun wirklich viel mit auf Trallafitti sein zu tun. Denn meist schickt man sie aus den Ferien, von unterwegs. Und als Empfänger freut man sich über Grüße aus der Ferne und kann dank Postkärtchen einem kleinen Urlaubstagtraum nachgehen.

Postkarten gibt es laut Wikipedia bereits seit 1861 und zu dieser Zeit wurde noch auf der Vorderseite geschrieben, nicht wie heute hinten. Korrekt formuliert bin ich auch Fan der Ansichtskarte, denn ich interessiere mich hauptsächlich für die von Reisen und Ausflügen versendete Karte. Unnützes Wissen zu diesem Thema: Menschen die Postkarten sammeln betreiben Philokartie. So, das war das wenige offizielle zu diesem Thema. Kommen wir jetzt zu dem was ich an Postkarten so liebe.

Wenn ich eine Postkarte bekomme, weiß ich, da hat jemand an mich gedacht. Hat mir nicht nur mal eben per Whatssapp oder Instagram ein Bildchen geschickt. Sondern hat sich die Zeit dafür genommen, um ein paar handschriftlich verfasste Zeilen an mich zu richten. Und das ist einfach ein tolles Gefühl.

Es gibt viele unterschiedliche Arten von Postkarten. 

Die Standartansichtskarte. Mit einem oder mehreren Fotos oder Zeichnungen vom Urlaubsort. Der Empfänger erhält so einen Einblick in Landschaft und Kultur des Urlaubsortes des Absenders. Ich bekomme immer gerne Postkarten mit Vögeln drauf, auch darüber werdet ihr noch mehr erfahren, denn Vögel sind meine liebsten Tiere. Und Karten von der See und aus dem Norden bekomme ich inzwischen besonders gerne, denn das Meer ist ja jetzt soooo weit weg...




Dann gibt es die schönen, etwas kreativeren Postkarten. Entweder haben diese gar nichts mit dem Ort oder der Region zu tun aus der sie versendet werden, oder sie stellen die Highlights zusammengefasst künstlerisch dar. Gefallen mir persönlich recht gut. Nachdem ich die Postkarte aus Istanbul bekommen habe, habe ich richtig Lust dort hin zu reisen. Und es liegt nicht nur an der Möwe! Und der Fuchs ist einfach wunderschön. Er kann sehr gut als Dekobildchen genutzt werden. Wenn Füchse sich nur besser mit Vögeln verstehen würden...


Kommen wir zu den richtig schönen, geschmackvollen Postkarten. Die Kunstwerke in den Kartenständern. Die man eigentlich nur kaufen will, um sie danach selber zu behalten. Die Trashkönige unter den Ansichtskarten. Das nebenstehende Beispiel begeistert mich außerordentlich, ist das Kleid doch tatsächlich auf die Postkarte genäht. Genau so ist es doch auch in Spanien. Das Klischeebild Andalusiens. Die stolzen spanischen Flamencotänzer und Tänzerinnen die überall herumtanzen. Na ja, vielleicht nicht ganz. Aber in den Souvenierläden gibt es wirklich viel Ramsch der genau in diese Kerbe schlägt. Fächer und Flamencokleider für die Daheimgebliebenen. Ich liebe diese Postkarte! Sie steht neben meinem Rechner und ich erfreue mich einfach an ihrer Schönheit.






Zudem gibt es die einfachen, schlichten Ansichtskarten, gegen die wirklich niemand etwas sagen kann. Sie zeigen ein schönes Motiv des Urlaubsorts, gerne ein tolles Panorama. Diese hier habe ich erst gestern erhalten, von einer lieben Freundin aus ihrem Italienurlaub. Die Karte kommt aus Alberobello. Mit ganz ganz lieben Worten und einer süßen Zeichnung hinten drauf, die ich euch vorenthalten werde. (Aber gleich dreh ich eine Postkarte auch mal um für euch, ich bitte um Geduld.)
Ich habe mir Alberobello im Internet angeschaut und bin ganz entzückt. Schön ist es dort und meine Freundin wird dort eine gute Zeit gehabt haben. Ich freu mich unheimlich, dass sie an mich gedacht hat und werde ihr eine Postkarte als Dankeschön zurück schicken. Oder eine Whatsapp Nachricht.




Desweiteren gibt es die Ansichtkarten die hauptsächlich Neid erzeugen sollen. Meist sind Palmen drauf, türkisfarbenes Wasser und hinten steht irgendwas von Cocktails, Sonne und grauem Wetter in Deutschland  drauf. Die bekomme ich aber glücklicherweise selten bis gar nicht. Ich bekomme anstatt dessen Pudel mit rosa Mützen vor der Sagrada Samilia in Barcelona. Was für eine tolle Karte! Warum es solche Karten gibt? Weil ich und meine Freunde uns diese Karten gegenseitig schicken. Mit den tollsten Texten hinten drauf! Eine liebe Freundin und ihr Freund schreiben die allertollsten. Keine Infos über Urlaub, Erlebnisse oder das Wetter, kein "Oh wie toll ist es hier und das Meer ist so warm". Nein. Sie schreiben das wirklich wichtige. Nämlich Quatsch. Meist in Landessprache. Poetisch, ideenreich, witzig. Hier auf der wunderschönen Pudelkarte gabs den Text von "Bailando" von Loona. Warum die beiden mit Macarena und Las Ketchup unterschrieben haben muss ich allerdings noch klären. Mach ich direkt mal und bedank mich für diese kleine wunderbare Aufheiterung in Textform.

 



Und demnächst an gleicher Stelle: Selber Postkarten gestalten macht glücklich!

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