Donnerstag, 26. März 2015

Sri Lanka Teil 1 - Von Colombo bis Dodanduwa

Da ich schöne Dinge gerne teile, möchte ich ein bisschen über meine Reise nach Sri Lanka berichten. Es folgt Teil 1 einer bebilderten Zusammenfassung meiner Erlebnisse. Schnallt euch an! 


Die Insel hat uns freundlich empfangen, war etwas über 3 Wochen lang unsere Freundin und hat es uns beim Abschied schwer gemacht, wieder zu gehen. Wie das so ist bei neuen Freunden, wir möchten uns wieder sehen und noch besser kennen lernen. Ich sag es mal so, es ist wirklich schwierig um diesen Begriff herum zu kommen, wenn man über Sri Lanka schreibt, daher haue ich ihn jetzt einfach mal raus, dann hab ich es hinter mir: Sri Lanka ist eine Trauminsel. Ich möchte diese doch sehr hochgegriffene Aussage gerne begründen. Das Land ist für mich erstens auf Grund der Geographie eine Trauminsel. Sie bietet 3 verschiedene Landschaftsformen auf kleinstem Raum zum Erkunden an. Das zentrale Hochland mit den berühmten Teeanbaugebieten und bis zu 2500 m hohen Bergen, fruchtbare Tieflandebenen und die Küstenlinie mit ihren wahnsinnigen Palmenstränden. Für eine nicht so riesengroße Insel schon eine gute Auswahl. Wandern in den Bergen ist am selben Tag möglich, wie abhängen am Strand oder eine Safari.



Zweiter Grund: Das Klima. Es gibt ein feuchtes, tropisches Klima, durch die Berge im Landesinneren kann man jedoch jederzeit in kühlere Regionen entflüchten, wenn es am Strand zu heiß wird. Die Monsunwinde über dem Indischen Ozean und dem Golf von Bengalen beeinflussen das Klima am eindrücklichsten, sie bestimmen nämlich die Regenzeit in Südwest- und Nordostmonsun. Das ist mir jetzt aber ehrlich gesagt zu kompliziert, um es hier zu erläutern und daher lasse ich es. Reicht ja zu wissen, wann wo Regenzeit ist, dann kann man sich drauf einstellen, auch mal nass zu werden. Ein Regenschirm hilft ja Gott sei Dank gegen Regen und Sonnenschein. Und warme Mützen kann man besonders in den Bergen gut gebrauchen. Da wird es nachts nämlich auch mal gern fröstelig.


Drittens: Die Flora und Fauna. Das üppige Grün und die vielfältige Tierwelt sind der Hammer. Welche Tiere wir alle gesehen haben! Neben den großen wie Elefant, Leopard und Krokodil auch viele unterschiedliche Echsen, das Giant Squirrel, verschiedene Affen, Flughunde, giftige Schlangen, Riesenspinnen und sehr viele Vögel, Schmetterlinge und und und. Dazu schreibe ich aber noch mal gesondert ein paar Worte.


Ein kurzer Überblick zu unserer Reise. Wir waren von Mitte Februar bis Anfang März unterwegs und haben uns die Westküste von Colombo mit Stops in Induruwa, Dodanduwa, Mirinda, Tangalle und Kirinda ganz im Süden angeschaut. Von Kirinda aus haben wir eine Safari im Yala Nationalpark gemacht. Danach waren wir noch eine Zeit in den Bergen unterwegs und haben dort in Ella, Haputale und Nuwara Eliya Zwischenstation gemacht. Danach ging es in den Sinharaja Rainforest und zu einer weiteren Safari in den Udawalawe Nationalpark. Zum besseren Verständnis habe ich mal eine professionelle Übersichtskarte erstellt. Der Maßstab ist zwischendurch flöten gegangen und Deniyaya und Udawalawa liegen auch eigentlich weiter südlich... kann ja mal passieren. Aber das war so ungefähr unsere Route. Übernachtet haben wir in den Orten mit dem roten Punkt.


Einen ganzen Roman könnte ich auch über die Menschen Sri Lankas schreiben. Natürlich war ich nur als Tourist zu Gast in ihrem Land, spreche die Sprache nicht und kenne mich in der Kultur auch nur rudimentär aus. Aber ich habe mich sehr willkommen gefühlt und habe die Herzlichkeit nicht nur genossen, sondern habe versucht mir auch etwas davon mit nach Hause zu nehmen. Die offensichtlichste Eigenheit in der zwischenmenschlichen Kommunikation erkennt man sofort, es wird viel mit dem Kopf gewackelt. Dieses Kopfwackeln hat mich schon manchmal etwas verwirrt, gilt es doch keineswegs als Ablehnung. Zudem gilt linke Hand als unrein und es fällt ganz schön schwer nur die Rechte zu benutzen. Auf all diese kulturellen Besonderheiten kann man sich doch recht leicht ein lassen. Irgendwann sind dann auch Fortschritte sichtbar, meist wenn es leider schon wieder nach Hause geht, hat man so ein paar Kniffs im Umgang doch ganz gut raus. Ich konnte am Ende sogar recht gut Kopfwackeln und dieses auch deuten. Ein klares Ja oder Nein bekommt man nämlich seltenst zu hören.


Doch nun zur Reise an sich. Gelandet sind wir in Colombo. Da wir nicht im trubeligen Großraum der Hauptstadt unsere erste Nacht verbringen wollten, sind wir direkt aus dem Flughafen raus spaziert, haben uns links gehalten, sind an allen Taxen vorbei gesprintet, mit dem Plan im Kopf, den Direktbus zum Bahnhof zu nehmen. Das war deutlich einfacher als gedacht, ich hatte mir vorgestellt direkt nach dem langen Flug im lauten, unübersichtlichen Chaos unter an mir zerrenden Taxifahrern den Bus finden zu müssen. War aber alles weniger anstrengend als erwartet. Sogar ganz easy. Die Menschen, die wir getroffen haben waren außerdem immer ausgesprochen hilfsbereit. Wenn man nett fragte, dann wurde einem zumeist auch überaus freundlich weiter geholfen. Die Tatsache, dass viele Einheimische Englisch beherrschen, erleichtert einem als Tourist ohne jegliche Kenntnisse der Landessprache und Schrift den Aufenthalt im fremden Land ungemein. 


Den richtigen Bus haben wir schnell gefunden. Allerdings fuhr dieser gerade schon los. Also ging es für uns etwas wagemutig im Laufschritt, mit unserem Gepäck auf dem Rücken, in den schon fahrenden Bus. Hat aber alles geklappt. Erste Prüfung im Nahverkehr direkt am Ankunftstag bestanden! Danach ging es durch den für uns Europäer doch recht wahnsinnig wirkenden Straßenverkehr rein nach Colombo zum Bahnhof.


Der Bahnhof in Colombo war auch wieder weniger wuselig als erwartet. Wir haben uns, nachdem wir den richtige Schalter gefunden hatten, Fahrkarten für unseren Zug gekauft, haben bei den Händlern die zwischen den Gleisen ihre Waren hin und her trugen ein wenig Knabberkram gekauft und sind dann nach einiger Warterei per Bummelbahn nach Induruwa gewackelt, einem kleinen Küstenort etwas weiter im Süden. 


Die Zugfahrt führt fast die ganze Fahrt über direkt an der Küste entlang, ist mit ein paar Cents unfassbar günstig und auf Grund der langsamen Geschwindigkeit sehr entspannt. Es ruckelt und holpert manchmal, der Blick aus dem nicht verglasten Fenster ist wunderschön und die Fahrt vergeht mit all den neuen Eindrücken um einen herum wie im Flug. Wir sind meist zweite oder dritte Klasse gefahren und das immer genau nach Fahrplan. Die konnte man an den kleinen Bahnhöfen immer gut erfragen, egal ob für Zug oder Bus.


Im Long Beach Cottage in Induruwa hatten wir uns für die ersten 2 Nächte ein Zimmer gebucht und ich kann mir wirklich keinen schöneren Ort zum Ankommen denken. Am Strand im Schatten unter Palmen liegend, eine frische Kokosnuss in der Hand, so lässt es sich ganz gut leben.

 

Versucht man dann doch irgendwann die hinter dem Haus liegende Hauptstraße zu kreuzen, dann lernt man zum ersten Mal das richtige Sri Lanka jenseits vom Strand kennen. Staatliche (die die noch voller sind als die anderen) und private Busse rasen an einem vorbei, Tuk Tuks knattern in beide Richtungen, überholen sich halsbrecherisch und zwischendrin fährt wahlweise noch ein Moped, ein überladener LKW, ein Fahrradfahrer oder es laufen einfach noch ein Hund oder ein paar Kühe zwischen den Fahrzeugen umher. Aber irgendwie klappt das alles ganz gut und wenn man Glück hat, kommt man irgendwann auch auf die andere Straßenseite. 


Unseren ersten Abend haben wir dann direkt mit Affen und Flughunden zusammen an einer Pagode mit Sonnenuntergangsblick verbracht. Gut für mich, die Sonne geht recht früh unter, da muss man nicht so lange drauf warten. Und dank der angenehmen Temperaturen auf Sri Lanka wird es selbst nach Sonnenuntergang nicht kalt. Nur die Mücken sind während der Dämmerung genauso aktiv wie an allen anderen Orten auch. Fazit für Sonnenuntergangsmuffel: Sri Lanka ist ein sehr angenehmes Land, um Sonnenuntergänge zu schauen, wenn man vorher etwas Anti-Mück benutzt hat.


Nach 2 Tagen akklimatisieren in Induruwa, den ersten besichtigten Tempeln und viel Faulenzerei sind wir wieder in den Zug gestiegen und weiter getuckert. Unsere weiteren Unterkünfte haben wir meist aus dem Stefan Loose Reiseführer rausgesucht, in touristischeren Ecken haben wir auch ein, zwei Tage vorher angerufen und ein Zimmer vorreserviert. Das hat alles immer ganz gut geklappt. Die Unterkünfte waren stets sehr einfach, meistens mit eigenem Bad und WC. Zwei Mal haben wir einen Homestay gemacht, also bei einer einheimischen Familie gewohnt und dort auch gegessen. 


Unser zweiter Halt war Dodanduwa, dort haben wir in einer netten Cabin gewohnt, einem kleinen runden Bungalow fast direkt am Strand.Traumhaft! Der Weg am Strand entlang nach Hikkaduwa ist ein wahnsinnig toller Spaziergang, wir sind direkt in den Sonnenuntergang hinein gelaufen und haben einige Fischer mit ihren Booten beim in die See stechen beobachten können. 


In Hikkaduwa geht es ziemlich touristisch zu, das hat aber für uns den Vorteil gehabt, dass wir wunderbar am Strand sitzen konnten, mit kaltem Ginger- und Lion-Beer. Gegessen haben wir auch mit Sand unter unseren Füßen, schon eine feine Sache. Und danach sind wir dann wieder in unser ruhiges Dodanduwa zurück gefahren. Am nächsten Tag gings nach Galle, darüber berichte ich aber im nächsten Post. Bis dahin, Ayubowan!

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