Sonntag, 12. Juli 2015

Juni auf dem Land

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie wahnsinnig schön es hier ist, im Schwabenländle. Wer hätte gedacht, dass ich das mal so sage. Wie vielleicht schon bekannt, mit den Einheimischen werde ich ja leider nicht so warm, aber die Landschaft! Wow! Die Natur! So Toll! Und kaum jemand weiß das anscheinend, denn Touristen sehe ich hier fast nie. Und wenn, dann nur andere Schwaben, die sich nur durch kleine schwäbische Dialektnuancen von den Einheimischen unterscheiden.


Bevor ich hier her zog habe ich nie Landlust oder ähnliche Zeitschriften gelesen. Ich bin also niemand, der mit verqueren Gedanken raus aufs Land in die Gedankenidylle eines Großstädters wollte. Aber schön ist es hier schon. Und sogar leckeren Kaffeee in netter Umgebung trinken geht hier!


Jetzt im Sommer ist es hier sowas von idyllisch, ich kann es manchmal immer noch nicht glauben, wie schön ich es hier finde. Immer mit Fernweh und Heimweh im Herzen, aber mit dem Glück vor der Haustüre.


Vorgestern wurde auf der Weide direkt bei uns am Haus ein Kälbchen geboren. Die Geburt selbst haben wir nicht gesehen, aber die Schreie der Kuh haben wir gehört. Als wir später draußen spazieren waren, haben wir das Kalb etwas beobachtet und wohl seine ersten Schritte miterlebt...und wie die Mutterkuh die Nachgeburt aß. Ich glaube das sind ausnahmsweise mal echt glückliche Kühe. Die werden von jemanden gehalten, der sich einfach nur an den Tieren erfreut. Ein Foto von Mutter und Kind habe ich relativ kurz nach der Geburt mit mächtig Zoom vom Balkon aus gemacht.


Etwas anderes schönes konnten wir ebenfalls vom Balkon aus beobachten, nämlich wie gegenüber am Haus in einem Busch Amseln ihr Nest bauten, brüteten und ihr Jungen fütterten. Gestern saß eine kleine Amsel vorm Haus und die Elternamsel hat eine Schnecke vom Schleim befreit, indem sie die Schnecke im Schnabel hielt und immer wieder über den rauen Steinboden schubberte. Was für eine Arbeit. 


Wahrscheinlich die gleiche Amsel habe ich tags zuvor mit einer Kirsche im Schnabel beobachten können. Sie hatte den Stiel im Schnabel und am Ende baumelte eine rote Kirsche. Da ich weder von der Schnecken-Aktion, noch von der Amsel mit der Kirsche ein Foto habe, habe ich die Kirschen-Szene etwas abgewandelt im Stil sehr naiver Malerei nachgemalt. Abgemalt besser gesagt. Aber so sah es ungefähr aus. Wie ihr seht, ich bin sehr talentiert.


Und noch eine Begegnung hatte ich. Auf dem Balkon hatte ich Besuch von einem ganz tollen Tier. Von einem Taubenschwänzchen. Das sind Schmetterlinge, die sich verhalten wie Kolibris. Taubenschwänzchen sind Nachtfalter und flitzen auch tagsüber von Blüte zu Blüte. Dabei nutzen sie ihren Saugrüssel zum Nektar tanken und bewegen sich tatsächlich wie Kolibris. Sie stehen manchmal regelrecht in der Luft wenn sie an einer Blüte länger saugen. So wie auf dem Foto. Dieses Taubenschwänzchen hat Gefallen an meinem Lavendel gefunden.


Was gibt es noch zu berichten vom Land, es wird aktuell fleißig Heu geerntet. Von oben Links im Uhrzeigersinn nach unten Links seht ihr wie schnell so ein Feld leer ist.


Wir haben trotz der atemberaubend schönen Nachbarschaft auch wieder einige Ausflüge im Juni unternommen. Wir waren zum Beispiel für einen Tag im Schwarzwald, zur Moorgrasblüte. Sehr, sehr toll!


Leider wurde das Wetter an diesem Tag immer schlechter. Erst Sonnenschein, dann Gewitter. Am Mummelsee war schon Regen angesagt.


Wir sind dennoch später mit Regenschirm den Lothar Pfad gelaufen und noch weiter den Panoramaweg und haben dem Wetter getrotzt.


Ein anderes Wochenende wurde in den Vogesen gewandert. Die liegen im Elsass, sind weniger besiedelt als der Schwarzwald und auch viel wilder. Es war sehr heiß als wir dort waren, gewandert sind wir trotzdem. Denn: Es gibt viel schattenspenden Wald. Noch mehr als über den Wald haben wir uns über den Nideck Wasserfall gefreut. Sehr erfrischend so ein Tal mit wildem Wasserfall. Aussichtspunkte gab es auf unseren Touren trotz Wald zur Genüge. Außerdem haben wir auch den Donon bezwungen und dort am Tempel etwas den Weitblick genossen. Und das alles nur zwei Stunden Autofahrt entfernt von uns. Großartig! P.S. Ich mag französische Baumärkte. Mr. Bricolage ist cool!


Und weil wir Hummeln im Hintern haben, waren wir Ende des Monats noch einen Tag am Bodensee in Langenargen. Erst sind wir durchs Eriskircher Ried spaziert und danach durch Langenargen und die Malerecke entlang. Ein schönes Stück Bodensee dort. Hier seht ihr das toll gelegne Schloss Montfort und die Strände dort und an der Malerecke.


Noch ein paar maritime Eindrücke vom See und eine Form von Streetart am Naturschutzzentrum Eriskirch. Füchse gehen bei mir ja immer.


Und zum Abschluss ein bisschen romantisches Schwabenland. Schloß Lichtenstein von seiner schönsten Seite, plus Nachbildung aus einem der Vorgärten meines Wohnortes. Die Wanderung zum Schloß Lichtenstein kann ich nur empfehlen, von Honau aus zur idyllischen Echazquelle und dann immer den Albtrauf hoch, durch den Felsengarten durch und den alpinen Weg rauf bis zum Märchenschloss. Tolle Aussicht garantiert. Bei gutem Wetter.



Bevor ich noch mehr in Verzückung gerate über die schöne Gegend hier, beende ich meine Juni-Bilder-Geschichte dann mal. Habt einen guten Tag und einen schönen Juli! Ich für meinen Teil weiß, dass viel passieren wird. Ich freu mich drauf. Bis bald!

2 Kommentare:

  1. Hach, wie toll! Da hattest du einen richtig vielseitigen Juni! Den Mummelsee hab ich mir in meinem Urlaub übrigens nicht angesehen, nur den Titi- und den Schluchsee ;-)
    Liebe Grüße!
    Frauke

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  2. Hej Frauke, beim nächsten mal Schwarzwald zeig ich dir den Mummelsee! Da ist auch immer ordentlich was los ;-) Viele Grüße, Tine

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Ich freue mich über jeden Kommentar. Und wenn er nett ist noch viel mehr!

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