Mittwoch, 30. September 2015

Spätsommer vs. Hallo Herbst - Mein September auf Instagram

Gerade eben habe ich erst den August durchs virtuelle Dorf gejagt, jetzt hetzt der September hinterher. Ich habe das Gefühl, dass die Monate immer kürzer werden, je weiter das Jahr fortschreitet. Der Januar ist noch total lang und schleppt sich so daher, aber spätestens ab April rennen die Tage, fliegen die Wochen, verwehen die Monate.


Jetzt ist also schon Herbst und alle Welt (auf Instagram) dreht völlig am Rad mit Herbstdeko, Kürbisterror und neuen Herbstklamotten. Ich find den Herbst ja auch ganz schön, aber mal ganz im Ernst, nach dem Herbst kommt der Winter. Es wird dunkel und kalt, man muss sich im Zwiebelprinzip kleiden, jeder Schritt vor die Tür muss gut überlegt sein. Mütze, Schal, Handschuhe. Mich nervt das alles. Fahrradfahren wird immer beschwerlicher, da helfen mir auch keine bunten Blätter. Ich streike dieses Jahr. Bei mir gibt es keine Herbstdeko. Ich mache da erst wieder mit, wenn es Frühling wird. So. Punkt. 

Mein September

Der Herbst ist jetzt ja Gott sei dank im September immer erstmal noch ganz schüchtern unterwegs. Hier ein gelber Baum, dort ein bisschen Rot. Aber das Grün überwiegt noch. Besonders Anfang September war einfach noch Spätsommer. Und den mag ich.


Es ist nicht mehr so unerträglich heiß hier im Ländle gewesen, es waren wieder Spaziergänge und Wanderungen möglich. So getan in Blaubeuren, hier zu sehen der Blautopf. Ich war an einem freien Nachmittag auch noch einer weiteren heimischen Sehenswürdigkeit einen Besuch abstatten, der Pfullinger Unterhose, zu sehen unten rechts. Schön mit Herbstzeitlosen im Vordergrund.


Joa, was macht man sonst so wenn nix zu tun ist... Äpfel klauen, Pflaumen mopsen und Walnüsse sammeln. Aktuell ist das hier ein wahres Paradies, die Früchte wachsen einem fast in den Mund. Einfach zubeissen und mit Glück nicht den sauersten Apfel erwischen. Und ich war das erste mal seit ich hier lebe auf der Ruine Hohen Urach. Echt toll da oben, schon so oft drauf geschaut und vorbei gefahren, jetzt war ich endlich mal oben. Zu sehen unten links.


Ende September ist es dann doch deutlich bunter geworden am Albtrauf. Langsam schimmert er eher gelb-rot als grün. Die Obstbäume bekommen rote Flecke und überall riecht es nach vergohrenem Obst. Dafür wächst jetzt wieder etwas Grünzeug auf den bereits abgeernteten Feldern und die gemähten Wiesen schicken die letzten Wiesenblümchen des Jahres ans Tageslicht. Und die Sonnenblumen lassen langsam die Köpfe hängen, die Stiglitze freut das.

Ausflüge haben wir natürlich auch wieder gemacht. Wir waren ein Wochenende im Schwarzwald. Besser gesagt im Südschwarzwald, also bei Feldberg und Belchen, die wir beide bestiegen, umwandert und wieder hinab gelaufen sind. Durch rote Blaubeerbüsche und gelbes Gras. Pflanzenteppiche in den herbstlichsten Farben der Welt.


Es gab selbstverständlich auch Torte und Wetter. Die Torte war toll, das Wetter eher so 6° Celsius. Vorgeschmack auf das was noch kommen wird demnächst. Kälte und usseliges Wetter.


Sehr schön war das dort, wir sind durch tollen Bannwald gestiefelt, an kleinen Flüsschen entlang spaziert und ich habe mich an den herbstlichen Spiegelungen am Felbbergsee nicht satt sehen können. Auch ein Nachteil dieser Jahreszeit, das Licht verschwindet schon früh am Tag, Fotos werden jetzt gerne mal dunkler als gewünscht.


Highlight des Monats war die knappe Woche Wanderurlaub im Kleinwalsertal. Wir waren dank Sommerbergbahnticket auf allen Bergen um uns herum, dem Nebelhorn, dem Fellhorn, der Kanzelwand, dem Walmendinger Horn... mehr fallen mir gerade nicht ein. Und dann sind wir ordentlich in der Bergwelt herumgewandert, durch Sonne und Wolken, Nebel und Niesel, Hagel und Sturm. Herrlich!


Oben auf den Bergen. Immer wieder toll. Ich war im Juli bereits auf dem Nebelhorn und dem Fellhorn, damals blühten die Bergblumen und die Alpenrosen. Jetzt standen noch die vertrockneten Halme und verdörrten Blüten, letzte Boten aus Zeiten des Sommers. Sieht auch gut aus. Überall Pusteblumen. Drumherum auf den Gipfeln kein Schnee mehr und dann wird man am nächsten Tag wach und alle Gipfel sind weiß gepudert. Und wieder am nächsten Tag ist der Schnee schon wieder weg. Herbst in den Bergen. Ein Hin und Her.


Übrigens: Am darauffolgenden Wochenende fielen 25 cm Neuschnee im Kleinwalsertal. Wow! Das nächste mal in den Bergen wird dann wohl nochmal wieder ganz anders aussehen. Danke September. Es war mir eine Freude. Hau rein Oktober, ich bin gespannt auf dich.

4 Kommentare:

  1. Richtig schöne Fotos! Du hast da mal wieder sehr schöne Momente eingefangen :-)
    Ich mag den Winter auch nicht so richtig gern. Es fühlt sich immer so an, als wenn die Welt mich plötzlich nicht mehr haben wollte und mich einfach einfrieren möchte. So für ein paar Tage genieße ich das Einmuckeln, aber dann irgendwann kippt es und ich möchte Frühling!
    Aber irgendwie werden wir die kommenden Wintermonate bestimmt überstehen :-)
    Liebe Grüße!
    Frauke

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    1. Hallo Frauke,
      ich versuche echt richtig doll, mir möglichst viele schöne Momente zu schaffen. Um Sonnenstralen und Farben für den Winter zu sammeln. Weil, wie du sagst, ein paar Tage ist Winter okay, aber dann darf doch gerne wieder Licht und Wärme ins Land ziehen.
      Aber noch ist ja erstmal Herbst und den sollten wir genießen ;-)
      Viele Grüße
      Tine

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  2. Super Fotos sind das geworden! Und die Idee mit den 26 Buchstaben finde ich sowieso richtig toll :)!

    Liebe Grüße,
    VA

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